Studentenjobs: Verdienst, BAföG-Regeln und Tipps für Studierende

Top Studentenjobs

Studentenjobs in Deutschland: Welche Möglichkeiten gibt es, was verdienen sie und wie verhält sich das mit dem BAföG?

Für viele Studierende in Deutschland sind Studentenjobs ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Studienalltags. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit, das Budget aufzustocken, sondern auch wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln. Aber welche Arten von Studentenjobs gibt es? Wie viele Studierende gehen während des Semesters arbeiten und wie viel verdienen sie dabei im Durchschnitt? Und welche Rolle spielt das BAföG dabei? In diesem Artikel beleuchten wir diese Fragen und geben dir einen umfassenden Überblick darüber, welche Chancen und Herausforderungen es beim Jobben während des Studiums gibt.

Student in der Bücherei
Bild: pixabay.com

Die verschiedenen Arten von Studentenjobs

Studentenjobs sind so vielfältig wie die Studierenden selbst. Je nach individuellen Bedürfnissen, Interessen und Qualifikationen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Studium durch einen Nebenjob zu finanzieren. Hier sind einige der häufigsten Jobarten:

Werkstudentenstelle

Eine der beliebtesten Arten von Studentenjobs ist die Werkstudentenstelle. Werkstudenten arbeiten in der Regel in einem Unternehmen, das in ihrem Studienbereich tätig ist. Diese Jobs sind besonders attraktiv, da sie den Studierenden ermöglichen, ihr theoretisches Wissen aus dem Studium direkt in die Praxis umzusetzen. Werkstudentenstellen sind in fast allen Branchen zu finden, von Marketing und IT bis hin zu Ingenieurwesen und Betriebswirtschaft. Werkstudenten dürfen während des Semesters bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten, was ihnen genug Zeit für ihr Studium lässt.

Minijob

Ein weiterer klassischer Studentenjob ist der Minijob, bei dem man bis zu 520 Euro pro Monat verdienen kann, ohne dass Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge anfallen. Typische Minijobs für Studierende sind Tätigkeiten in der Gastronomie, im Einzelhandel, als Kassierer oder im Servicebereich. Diese Jobs bieten oft flexible Arbeitszeiten und sind daher bei Studierenden sehr beliebt.

Hiwi-Stelle (Studentische Hilfskraft)

In vielen Universitäten und Hochschulen gibt es die Möglichkeit, als Hiwi (Hilfswissenschaftler) zu arbeiten. Hiwis unterstützen Professoren oder wissenschaftliche Mitarbeiter bei Forschungsprojekten, in der Lehre oder bei administrativen Aufgaben. Diese Stellen sind oft nicht nur gut bezahlt, sondern bieten auch einen tieferen Einblick in wissenschaftliches Arbeiten und ermöglichen es, wertvolle Kontakte im akademischen Umfeld zu knüpfen.

Freiberufliche Tätigkeiten

Für Studierende, die über spezielle Fähigkeiten verfügen, bietet die Freiberuflichkeit eine interessante Option. Tätigkeiten wie Grafikdesign, Webentwicklung, Nachhilfe oder Texterstellung lassen sich oft gut mit dem Studium vereinbaren, da sie ortsunabhängig und flexibel sind. Der Verdienst kann hierbei stark variieren, bietet jedoch oft mehr Potenzial als klassische Minijobs oder Werkstudentenstellen.

Praktika

Viele Studierende entscheiden sich im Rahmen ihres Studiums für Praktika. Diese sind oft Pflichtbestandteil des Studiums, können aber auch freiwillig absolviert werden. Praktika bieten wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt und können der erste Schritt in eine Karriere nach dem Studium sein. Praktika sind jedoch nicht immer gut bezahlt und in manchen Fällen sogar unbezahlt. Dennoch sind sie eine wichtige Möglichkeit, Berufserfahrungen zu sammeln.

Nachhilfe geben

Für Studierende, die besonders gut in einem bestimmten Fach sind, ist Nachhilfe geben eine attraktive Möglichkeit, Geld zu verdienen. Ob Mathe, Sprachen oder Naturwissenschaften – viele Schüler und auch Studierende suchen nach qualifizierten Nachhilfelehrern. Der Vorteil: Die Arbeitszeiten sind in der Regel flexibel und der Stundenlohn kann je nach Fach und Erfahrung recht hoch sein.

Wie viele Studierende jobben in Deutschland?

Das Jobben ist unter Studierenden in Deutschland weit verbreitet. Laut einer Erhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) gehen rund 68 Prozent aller Studierenden einer Nebentätigkeit nach. Besonders in Großstädten, wo die Lebenshaltungskosten höher sind, arbeiten viele Studierende, um Miete, Studienmaterialien und andere Ausgaben decken zu können.

Die Zahl der arbeitenden Studierenden hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, was auf die steigenden Kosten für Miete und Lebensunterhalt zurückzuführen ist. Für viele Studierende ist das Jobben daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um das Studium finanzieren zu können.

Wie viel verdienen Studierende im Durchschnitt?

Die Höhe des Verdienstes variiert stark je nach Jobart, Region und Branche. Ein Werkstudent in der IT-Branche kann deutlich mehr verdienen als jemand, der in einem Café kellnert. Dennoch gibt es Durchschnittswerte, die einen guten Überblick geben:

Werkstudenten: Werkstudenten verdienen im Durchschnitt zwischen 12 und 20 Euro pro Stunde, je nach Branche und Erfahrung. In technischen und IT-Berufen können es auch bis zu 25 Euro pro Stunde sein.

Minijobber: Bei einem Minijob liegt der Verdienst in der Regel bei 10 bis 12 Euro pro Stunde. Da Minijobs auf 520 Euro pro Monat begrenzt sind, arbeiten die Studierenden entsprechend weniger Stunden.

Hiwi-Stellen: Der Stundenlohn für studentische Hilfskräfte variiert zwischen 9 und 14 Euro pro Stunde, abhängig von der Hochschule und der Art der Tätigkeit.

Freiberufler: Hier hängt der Verdienst stark von der Art der Tätigkeit und den eigenen Fähigkeiten ab. Ein freiberuflicher Grafikdesigner oder Webentwickler kann zwischen 20 und 50 Euro pro Stunde verdienen, während Nachhilfelehrer zwischen 15 und 30 Euro pro Stunde erhalten.

Im Durchschnitt verdienen Studierende in Deutschland etwa 850 Euro pro Monat durch Nebenjobs. Dieser Betrag reicht in vielen Fällen aus, um zumindest einen Teil der Lebenshaltungskosten zu decken, insbesondere wenn zusätzlich BAföG bezogen wird.

Studentenjobs und BAföG: Was muss beachtet werden?

BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) ist eine wichtige staatliche Unterstützung für Studierende in Deutschland, die eine finanzielle Förderung während des Studiums benötigen. Doch wie verhält es sich, wenn man neben dem BAföG auch noch arbeitet?

Freibeträge beim BAföG

Studierende, die BAföG beziehen, dürfen pro Jahr eine bestimmte Summe an Einkommen verdienen, ohne dass dies ihre Förderung beeinflusst. Der Freibetrag liegt derzeit bei 520 Euro pro Monat. Das bedeutet, dass Studierende, die einen Minijob haben oder eine Werkstudentenstelle mit entsprechend geringer Stundenanzahl, in der Regel keine Kürzung ihres BAföG zu befürchten haben.

Vorsicht bei Überschreitung der Grenzen

Wer mehr als 520 Euro im Monat verdient, muss jedoch damit rechnen, dass das BAföG gekürzt wird. In diesem Fall wird das Einkommen auf die Förderung angerechnet, was zu einer Verringerung des monatlichen BAföG-Betrags führt. Besonders für Studierende, die neben dem Studium viel arbeiten, lohnt es sich daher, die Einkommensgrenzen genau im Auge zu behalten.

Zusätzliche Förderung durch den Staat

Neben dem BAföG gibt es auch andere staatliche Fördermöglichkeiten für Studierende, die einer Nebentätigkeit nachgehen. Dazu gehört etwa der Kinderzuschlag für Studierende mit Kindern oder der Wohngeldzuschuss für Studierende, die eine eigene Wohnung finanzieren müssen.

Wie beeinflusst das Jobben die Studiendauer?

Einer der häufigsten Kritikpunkte am Arbeiten während des Studiums ist die potenzielle Verlängerung der Studiendauer. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass Studierende, die nebenbei arbeiten, häufig länger für ihr Studium brauchen als ihre Kommilitonen, die sich voll auf das Studium konzentrieren können.

Laut einer Erhebung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) liegt die durchschnittliche Studiendauer für Vollzeitstudierende bei 5,5 Jahren, während Studierende, die während des Semesters regelmäßig arbeiten, im Durchschnitt 6 bis 7 Jahre für ihren Abschluss benötigen.

Vor- und Nachteile von Studentenjobs

Studentenjobs bieten zahlreiche Vorteile: Sie helfen nicht nur dabei, die finanzielle Belastung während des Studiums zu verringern, sondern ermöglichen es den Studierenden auch, wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln und erste Kontakte in der Arbeitswelt zu knüpfen. Wer eine Werkstudentenstelle oder eine Hiwi-Tätigkeit hat, kann zudem schon frühzeitig praktische Kenntnisse in seinem Fachgebiet erwerben, was den Einstieg in den Job nach dem Studium erleichtert.

Auf der anderen Seite kann das Arbeiten während des Studiums auch zu einer Belastung werden, insbesondere wenn es mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden ist. Wer mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitet, riskiert, dass das Studium leidet und sich die Studiendauer verlängert. Zudem sollten Studierende, die BAföG beziehen, ihre Einkommensgrenzen stets im Auge behalten, um Kürzungen zu vermeiden.

Dennoch ist das Jobben während des Studiums für die meisten Studierenden eine unverzichtbare Hilfe, um das Studium zu finanzieren und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen für die spätere Karriere zu sammeln.